Was brauchen die Kinder im letzten Kindergartenjahr wirklich?

Das letzte Kindergartenjahr ist für die angehenden Schulkinder ein ganz besonderes und aufregendes Jahr. Sie bewegen sich nun frei in ihrer Umgebung und sind vertraut mit allen Abläufen und Ritualen im Kindergartenalltag. Die Vorschulkinder sind gespannt auf neue Herausforderungen und können es kaum erwarten, dass sie nun endlich die „Großen“ sein dürfen.

Im letzten Jahr vor dem Schuleintritt dürfen sie die „Helfer“ bei den Jüngeren sein (soziale Kompetenz). Hierfür haben wir das Bildnis des Schäfers und seinem Lämmchen gewählt. Jedes Vorschulkind bekommt ein jüngeres Kindergartenkind an seine Seite und übernimmt die Patenschaft für dieses Kind.

Die Vorschulkinder übernehmen Aufgaben/Pflichten, wie zum Beispiel das Decken des Frühstückstisches (Mathematik), wischen den Tisch nach den Mahlzeiten ab, fegen (Sinnespflege, Grob- und Feinmotorik), stellen den Stuhlkreis und übernehmen kleine Botengänge (Verantwortung). Puppen- und Fingerspiele können von ihnen selbstständig vorgeführt werden und sie dürfen kleine Spiele im Abschlusskreis anleiten. Dies stärkt das Selbstwertgefühl sowie die Sprachförderung)

Mit großer Aufregung fiebern sie ihrer „Schulkindarbeit“ entgegen. Dies sind handwerklich-künstlerische Arbeiten, sowie kleine Bastelarbeiten. Sie dürfen weben, bohren, feilen, sägen, mit der Strickgabel stricken, sticken, schneiden, malen usw. Dies verlangt den Kindern oft ein hohes Maß an Konzentration und Ausdauer ab. Diesen Tag in der Woche verbringen die Vorschulkinder unter sich. Sie arbeiten und frühstücken gemeinsam. Hierbei erleben sich die Kinder untereinander ganz intensiv. Am späten Vormittag kommt zusätzlich unserer Töpferin Frau Barbara Lutz-Cirino um mit den Vorschulkindern bis zum Mittagessen in unserem Werkraum zu töpfern.

Es ist uns wichtig, das wir als Waldorfkindergarten den Kindern in ihrem letzten Kindergartenjahr noch einmal ganz gezielt in geeigneter Weise eine Nachreifung der noch zu entwickelnden Fähigkeiten ermöglichen. Dies geschieht im Sinne der kindlichen Entwicklung und in dem eigenen Tempo der Kinder.